Chili Sorten Wiki

Die wichtigsten Chilisorten

Weltweit gibt es hunderte, wahrscheinlich sogar tausende verschiedener Chilisorten. Allein das Bestimmungsbuch „Peppers of the World“ beschreibt über 350 Varianten. Chilis sind die scharfen Verwandten der Gemüsepaprika und wurden nach ihrer Entdeckung in Mittel- und Südamerika in alle Welt verbreitet. Für die Scharf-Schmecker-Küche musst du aber nicht jede einzelne Sorte kennen – mit einer Handvoll typischer Chilischoten von mild bis extrem scharf deckst du fast alle Anwendungen ab. Einige der wichtigsten Chilis stellen wir dir hier nach Schärfegrad sortiert vor.

Anaheim / Schärfegrad (1–10) 1–3 / C. annuum

Anaheim-Chilis sind milde bis leicht scharfe Schoten (ca. 500–2 500 Scoville). Die Pflanze wird bis zu 120 cm hoch und ist in den USA eine der beliebtesten milden Chilis. Das Aroma ist süßlich, fruchtig und angenehm dezent scharf. Ideal zum Füllen, Grillen oder in Salsas – und perfekt für alle, die Chili-Geschmack mit wenig Schärfe mögen.

Cherry Mild / Schärfegrad (1–10) 2 / C. annuum

Ihren Namen verdankt diese Sorte den runden, kirschähnlichen Früchten. Die Pflanze wird etwa 60 cm hoch, trägt reichlich und eignet sich gut für Topfkultur. Die milden, aromatischen Chilis können im Ganzen getrocknet, eingelegt oder gefüllt verwendet werden.

Jalapeño / Schärfegrad (1–10) 4–6 / C. annuum

Die klassische Allround-Chili mit mittlerer Schärfe (ca. 2 500–8 000 Scoville). Die Pflanze wird bis etwa 75 cm hoch und trägt zahlreiche dickwandige, saftige Früchte. Perfekt zum Füllen, Grillen, für Nachos, Salsas und Dips. Geräuchert und getrocknet werden Jalapeños als Chipotle bezeichnet.

Chipotle / Schärfegrad (1–10) 6 / C. annuum

Chipotle ist streng genommen keine eigene Sorte, sondern bezeichnet geräucherte und getrocknete Jalapeño-Chilis. Durch das Trocknen konzentriert sich das Capsaicin, weshalb Chipotles etwas schärfer sind als frische Jalapeños. Typisch ist der intensive Rauchgeschmack, ideal für Tex-Mex-Saucen, BBQ-Marinaden, Rubs und Eintöpfe.

Peter-Pepper / Schärfegrad (1–10) 6 / C. annuum

Berühmt für die auffällig geformten Früchte, die der Sorte in den USA einen gewissen Kultstatus eingebracht haben. Die Pflanze wächst buschig mit schönem Laub, der Stamm und die Blattstiele sind leicht behaart. Schärfe im mittleren Bereich, ideal als Sammlersorte und für scharfe Gesprächsthemen am Grill.

Mushroom / Schärfegrad (1–10) 7 / C. annuum

Diese Sorte bildet pilzförmige Früchte, die der Pflanze ihren Namen geben. Sie wird etwa 75 cm hoch und trägt reichlich. Die Schoten reifen von grün nach knallrot und sind deutlich scharf – ideal zum Einlegen, Trocknen oder als auffällige Dekosorte im Garten.

Cayenne / Schärfegrad (1–10) 7–8 / C. annuum

Die Cayenne-Pflanze wird bis zu 125 cm hoch und trägt zahlreiche lange, schlanke Früchte (ca. 5–20 cm), die von grün zu leuchtend rot abreifen. Cayenne ist ein Klassiker für Salsas, Dips, Chiliöl und zum Trocknen für die Mühle oder als Cayennepulver. Eine vielseitige Standardsorte in vielen Küchen.

Black Namaqualand / Schärfegrad (1–10) 7–8 / C. annuum

Kompakte, buschige Pflanze mit dunklem Laub und spektakulären Früchten, die von schwarz nach dunkelrot abreifen. Black Namaqualand ist optisch ein echter Blickfang und gleichzeitig ordentlich scharf. Getrocknet und zu Flocken verarbeitet bringt sie Schärfe und Farbe in jedes Gericht.

Thai / Schärfegrad (1–10) 8 / C. frutescens / C. annuum (je nach Linie)

Thai-Chilis sind in der asiatischen Küche weit verbreitet und werden frisch, getrocknet oder als Paste (z. B. Sambal Oelek) verwendet. Die kurzen, schlanken Früchte reifen rot ab und liefern eine klare, direkte Schärfe – perfekt für Currys, Wok-Gerichte und scharfe Dips.

Assam / Schärfegrad (1–10) 8–9 / C. annuum

Diese sehr scharfe Sorte stammt aus Indien. Die etwa 3 cm langen Früchte sind dünnwandig und deshalb ideal zum Trocknen. Je nach Linie reifen sie von dunkel (oft fast schwarz) nach leuchtend rot ab. Assam-Chilis eignen sich gut für scharfe Currys, Chilipulver oder als dekorative, reich tragende Kübelpflanze.

Hinklehatz / Schärfegrad (1–10) 8–9 / C. annuum

Sehr alte Sorte aus Pennsylvania, die bereits um 1880 bekannt war. Wegen Form und Größe der Früchte trägt sie auch den Namen „Chickenheart“. Die Pflanze wird 70–80 cm hoch, die Chilis reifen von grün zu tief gelb-orange. Sie eignen sich hervorragend zum Einlegen, Trocknen und für rustikale Gerichte.

Indian PC1 / Schärfegrad (1–10) 9 / C. annuum

Der Name wird oft mit „Tränen aus Blut“ übersetzt. Indian PC1 wurde von indischen Züchtern als extrem scharfe Sorte selektiert. Angaben zu über 800 000 Scoville sind nie offiziell bestätigt worden, aber die Schoten sind sehr scharf und eher auf Schärfe als auf feines Aroma gezüchtet.

Chiltepin / Schärfegrad (1–10) 9 / C. annuum

Chiltepin gilt als eine der Urformen der Chili. Die Pflanze wächst wild in Teilen der USA (Arizona, New Mexico) und Nordmexikos. Die kleinen, runden Früchte werden gern von Vögeln gefressen, die die Samen weiterverbreiten. Die Schoten sind sehr scharf und werden oft getrocknet und zerstoßen verwendet. Die Keimung der Samen gilt als anspruchsvoll.

Scotch Bonnet / Schärfegrad (1–10) 9–10 / C. chinense

Die karibische Schwester des Habanero. Scotch Bonnet hat ein intensives, tropisch-fruchtiges Aroma und ähnlich hohe Schärfe. Je nach Sorte werden die Früchte rot, gelb oder orange. Ideal für karibische Gerichte, Jerk-Marinaden, fruchtige Hot Sauces und alles, was nach Inselurlaub schmecken soll.

Fatalii / Schärfegrad (1–10) 10 / C. chinense

Afrikanische C. chinense-Sorte mit intensiv zitronig-fruchtigem Aroma und Habanero-ähnlicher Schärfe (ca. 100 000–400 000 Scoville). Die schlanken Früchte reifen von grün zu kräftigem Gelb und eignen sich hervorragend für fruchtige, scharfe Saucen, zum Trocknen und als Highlight in Salsas.

Habanero Orange / Schärfegrad (1–10) 9–10 / C. chinense

Eine der bekanntesten Habanero-Sorten weltweit. Die faltigen, orangefarbenen Früchte haben ein intensives, tropisch-fruchtiges Aroma mit deutlicher Schärfe. Frisch, in Saucen, Salsas oder eingelegt – Habanero Orange ist ein Klassiker für alle, die fruchtige Hitze lieben.

Habanero Chocolate / Schärfegrad (1–10) 10 / C. chinense

Dunkelbraune Habanero-Variante mit sehr hoher Schärfe und tiefem, leicht erdig-fruchtigem Aroma. Mit Schokolade hat sie nur die Farbe gemeinsam – geschmacklich ist sie intensiv, fruchtig und sehr scharf. Beliebt für kräftige, dunkle Saucen wie „Hot Chocolate“ oder „Black Mamba“. Die Früchte reifen von grün nach braun.

White Bullet / Schärfegrad (1–10) 10 / C. chinense

Seltene, sehr scharfe Habanero-Variante mit kleinen, ovalen Früchten. Die Schoten werden etwa 2 cm lang und reifen von grün zu elfenbeinweiß ab. Optisch eine Besonderheit, geschmacklich intensiv scharf – perfekt für besondere Saucen und als Sammlersorte.

Francisca / White Bullet Hybrid / Schärfegrad (1–10) 10 / C. chinense

Ein außergewöhnlicher F1-Hybrid aus Francisca und White Bullet. Die Früchte erinnern in der Form an Scotch Bonnet und werden im reifen Zustand zart rosa bis weiss-rosa. Die Pflanze wird ca. 70 cm hoch und trägt reichlich, die Schärfe ist enorm. Eine visuell spannende und geschmacklich sehr scharfe Spezialität.

Birdeye (Piri Piri) / Schärfegrad (1–10) 10 / C. annuum

Birdeye- oder Piri-Piri-Chilis sind kleine, sehr scharfe Früchte mit 50 000–100 000 Scoville. Sie wachsen buschig, tragen massenhaft kurze, schlanke Schoten, die von grün nach rot abreifen. Ideal für afrikanische und asiatische Küche, Chiliöle, scharfe Marinaden und alles, was richtig Biss haben soll.

Thai Birdeye / Schärfegrad (1–10) 10 / C. frutescens

Ein besonders scharfer Birdeye-Typ aus Thailand. Die aufrecht wachsenden Früchte werden 4–6 cm lang, sind sehr dünn und reifen leuchtend rot. Ideal zum Trocknen, für Chiliöl oder als feurige Zutat in asiatischen Gerichten. Nichts für zarte Geschmacksnerven.

Bhut Jolokia (Ghost Pepper) / Schärfegrad (1–10) 10+ / C. chinense

Die legendäre Ghost Pepper aus Nordostindien war lange eine der schärfsten Chilis der Welt und überschreitet 1 Million Scoville. Die etwa 6 cm langen Früchte reifen von grün nach rot ab und sind extrem scharf, aber auch rauchig-fruchtig. Sie werden für sehr scharfe Saucen, Currys oder als Pulver verwendet – immer mit respektvollem Umgang.

Red Savina / Schärfegrad (1–10) 10+ / C. chinense

Red Savina war über viele Jahre eine der offiziell schärfsten Chilis der Welt. Der Züchter Frank Garcia benannte sie nach seiner Schwiegermutter Savina. Die Früchte reifen von grün nach leuchtend rot und verbinden intensives Aroma mit extremer Schärfe – ideal für kräftige Saucen und Pulver.

Habanero Francisca / Schärfegrad (1–10) 10+ / C. chinense

Sehr scharfe Habanero-Linie mit intensiv fruchtigem Aroma. Die Früchte reifen von grün nach orange ab und kombinieren tropische Frucht-Noten mit heftiger Schärfe. Ideal für Habanero-Hot-Sauces und alles, was nach „Karibik im Mund“ schmecken soll.

Trinidad Moruga Scorpion / Schärfegrad (1–10) 10+ / C. chinense

Diese Sorte stammt aus Moruga in Trinidad und gehört ebenfalls in die absolute Superhot-Klasse. Einzelne Früchte wurden mit rund 2 Millionen Scoville gemessen. Die golfballgroßen, stark gefalteten Schoten sind extrem scharf, aber auch aromatisch und werden häufig für sehr scharfe Saucen und Pulver genutzt.

Carolina Reaper / Schärfegrad (1–10) 10+ / C. chinense

Die Carolina Reaper ist eine gezüchtete Superhot-Sorte der Art Capsicum chinense. Sie war von 2013 bis 2023 offiziell die schärfste Chili der Welt und erreichte Durchschnittswerte von rund 1,64 Millionen Scoville, Spitzenwerte lagen über 2,2 Millionen. Typisch sind runzlige, knallrote Früchte mit „Stachel“-Spitze. Das Aroma ist fruchtig-süß, die Schärfe brutal und lang anhaltend – geeignet nur für sehr erfahrene Scharfesser.

Pepper X / Schärfegrad (1–10) 10++ / C. chinense

Pepper X ist ein extrem scharfer Superhot aus den USA und gilt aktuell als eine der schärfsten Chilis der Welt mit deutlich über 2 Millionen Scoville. Die Früchte sind stark runzlig, oft mit „Stachel“-Spitze. Sie werden vor allem für extrem scharfe Hot Sauces verwendet und sind nichts für Einsteiger – hier ist grosse Vorsicht bei Dosierung und Verarbeitung Pflicht.